Foto: Prof. Walther K. Stoitzner, Wien
Teile des Verduner Altar, Stift Klosterneuburg, 1181
Der Glaube

Mittelpunkt und Herzstück des christlichen Gottesdienstes ist die Eucharistie, die „Danksagung“, die Vergegenwärtigung des oder Erinnerung an das Abendmahl am Gründonnerstag, am Vorabend der Ermordung am Kreuz, zu der der jüdische Wanderprediger Jeschua aus Nazaret in Jerusalem im Jahr 29, 30 oder 31 u. Z. als Schwerverbrecher von den römischen Besatzern verurteilt wurde. Bei diesem Festmahl, das der Jude Jeschua, wie Jesus’ aramäischer Geburtsname lautete, mit seinen Jüngern und wahrscheinlich auch Jüngerinnen als Pessachmahl oder Paschamahl feierte, segnete er Brot, brach es und teilte es mit ihnen, ebenso segnete er einen Kelch mit Wein und alle tranken daraus.

Das Bemerkenswerte daran war nicht die Feier, sondern Jesu Worte, wie sie im Korintherbrief und den vier Evangelien des Neuen oder Zweiten Testaments der Bibel, der christlichen heiligen Schrift, überliefert sind:

„Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! … Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut.“ (1. Korinther 11,24f.)

„Nehmt und esst, das ist mein Leib. …Trinkt alle daraus, das ist mein Blut.“ (Matthäus 26, 26f., vgl. Markus 14,22ff., Lukas 22,17ff.)

Mittelpunkt und Herzstück des christlichen Glaubens ist die Auferstehung. Jesu Jüngerinnen und Jünger berichten, dass sie unabhängig voneinander vom zweiten Tag nach seinem Tod an die Erfahrung machten, dass Jesus lebt. So wurde es für sie zur Verpflichtung, Jesu Botschaft der Gottes- und Menschenliebe zu leben und zu verbreiten, so wurde für sie Jesus der im Alten oder Ersten Testament, der hebräischen Bibel, vorhergesagte Retter, der „Messias“ (griechisch „Christos“, der Gesalbte), so wurde und wird Jesu Auferstehung und Gegenwart im gemeinsamen „Herrenmahl“ erlebt und gefeiert.

Deshalb sind Tisch und Brot und Wein für Christen und Christinnen so wichtig. Deshalb sind Altar und Kelch und Patene als Kirchenausstattung und liturgisches Gerät zentral. Deshalb wurden und werden Goldschmiede beauftragt, passende Formen für zentrale Glaubensinhalte zu finden.

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